Rund 43 Prozent aller Arbeitnehmer, die vorzeitig aus dem Beruf ausscheiden, tut dies, weil eine psychische Krankheit wie Burnout, Depression oder Angststörung diagnostiziert worden ist. Im Jahr 2009 waren es noch 26,6 Prozent –  das ist ein Anstieg von mehr als 60 Prozent. Doch was ist Burnout eigentlich genau? Wie kann man die Signale erkennen und was kann man selber dagegen unternehmen?

Was sind die ersten Anzeichen für einen Burnout?

Erste Anzeichen gehen mit Energieverlust, Schlafstörungen, Schmerzen aller Art, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen oder Reizbarkeit einher. Schon diesen Zustand sollte man sehr ernst nehmen und bereits in dieser Phase lernen, sein Leben zu entschleunigen. Das heißt: Maßnahmen der Erholung und Entspannung in sein Leben bringen. Wenn man einfach so weiter macht wie bisher, wird die Erschöpfung bedrohlich voranschreiten!

Wie spürt man einen fortgeschrittenen Burnout?

Durch andauernde Stimmungsschwankungen, man fühlt sich ver­mehrt niedergeschlagen, man kann in eine tiefe­ Depression fallen, lebensbedrohliche chronische körperliche­ Beschwerden wie z.B. Herzkrankheit mit Herzinfarkt können die Folge sein.


Wie kann man einem Burnout VORBEUGEN?

 

Stressauslöser aufdecken

Werden Sie sich darüber bewusst, was Sie stresst! Es können Reizüberflutung, Lärm, schwere Arbeit, Hunger, Infektionen und Verletzungen sein. Auch langes Autofahren stresst den Körper. Auf der psychosozialen Ebene erfahren wir Belastung beispielsweise durch Über- oder Unterforderung, Versagensängsten, Fremdbestimmung, Zeit-/Termindruck sowie Konflikte und Probleme mit Kollegen oder dem Chef, Mobbing, schlechte inner­betriebliche Kommunikation oder durch den Verlust vertrauter Menschen. Wenn man auf diese Belastungssituationen achtet und sie früh erkennt, ist man eher in der Lage etwas dagegen zu unternehmen.

Mehr auf sich selbst achten

„Wie geht es mir eigentlich und was sind meine Bedürfnisse?“ Wenn man das nicht so genau weiß, sollte man sich diese Frage gleich mehrmals am Tag stellen und in sich hinein spüren! Denn wenn man weiß, wie man sich fühlt und was man wirklich braucht, kann man besser für sich sorgen. Man sollte auf seine eigenen Grenzen achten. Und: Nicht so hart zu sich selbst sein. Erkennen, wer man ist - mit allen Stärken und Schwächen. Man darf sich selbst ruhig öfters einmal auf die Schulter klopfen. Das stärkt die seelische Widerstandskraft!

Wichtiges zuerst erledigen

Setzen Sie Prioritäten. Planen Sie Ihre To-do-Liste wie der amerikanische Präsident Eisenhower (das Eisenhower-Prinzip) und bewerten Sie Ihre Tätigkeiten nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit. Die Aufgaben mit der höchsten Priorität erledigen Sie als erstes. Stellen Sie sich die Fragen: Muss ich das tun und muss ich das jetzt tun?

Pausen einlegen

Regelmäßige Ruhephasen sind keine unnütze Zeitvergeudung, sondern gerade in Zeiten hoher Anforderungen wichtig für den Erhalt der eigenen Leistungsfähigkeit. Es geht darum, dem so oft vorhandenen inneren Drang ohne Pause „durcharbeiten“ zu wollen, Einhalt zu gebieten. Die Überzeugung, eine begonnene Tätigkeit immer erst abschließen zu müssen, ehe man sich eine Pause gönnen darf, steht dem häufig entgegen. Machen Sie sich klar, dass Sie durch Pausen nichts verlieren, sondern durch höhere Leistungsfähigkeit und Effizienz sogar Zeit gewinnen.

Relaxen

Um uns in den Pausen auch wirklich erholen und entspannen zu können, müssen wir uns zunächst von unseren stressverursachenden Gedanken und Bildern lösen. Üben Sie sich im Nichts-tun! Entspannen Sie sich, nehmen Sie nur den Moment wahr und schalten Sie ab! Diese so leicht klingende Übung, fällt uns allen unglaublich schwer. Für unser Gleichgewicht ist Entspannung, Regeneration und Erholung aber ebenso wichtig wie Leistung und Aktivität. Von daher gilt: Was auch immer Sie entspannt – tun Sie es!

Gelassenheit entwickeln

Bei Problemen stehen wir oft wie vor einem unüberwindbaren Berg. Wir haben ein Problem – zum Beispiel zu viel Arbeit, einen schwierigen Kunden etc. - im Fokus und verstricken uns oft emotional mit der Situation. Wir sagen uns innerlich „die Arbeit erdrückt mich, ich weiß gar nicht wie ich es schaffen soll“ oder „der Kunde wird mich wieder anmeckern, dem zeig ich es heute“, etc. Wir sind angespannt und schrauben uns oftmals in Gedankenspiralen oder Katastrophendenken hinein. Manchmal nehmen wir das Thema wohlmöglich mit nach Hause, und werden um unseren wohlverdienten Schlaf gebracht. Wenn wir uns innerlich/emotional von der Situation distanzieren, erlangen wir größere Gelassenheit. Das bedeutet aber nicht, dass wir die Situation gut finden müssen!

Think different

Probieren Sie Neues aus, und betreiben Sie Gehirn-Workout für Ihre eingefahrenen Verhaltensmuster! Wie und Warum? Für den Menschen ist es sehr schwer, alte Glaubenssätze loszulassen und Verhaltensmuster zu ändern, da ihre Wurzeln in unserem Unterbewusstsein liegen. Wir tragen durch früh erlerntes Verhalten leider sehr viel dazu bei, den Stress, der von außen kommt, selbst noch zu verstärken, indem wir zum Beispiel alles perfekt machen wollen, an uns selbst zweifeln, ungeduldig sind oder ständig auf der Hut, es immer den anderen Recht machen zu wollen.