Datenspeicherung von Arbeitsschritten belastet Beschäftigte

Auswertungen einer Befragung von Beschäftigten in deutschen Großbetrieben zeigen, dass die automatische Datenspeicherung von Arbeitsschritten im Job bereits genutzt wird, bei Beschäftigten jedoch ein schlechteres Wohlbefinden verursacht. Die entsprechenden Auswertungen hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in einem Kompaktbericht veröffentlicht.

Die Zahlen der Befragung zeigen, dass bereits Daten von einer Vielzahl von Beschäftigten in deutschen Großbetrieben (40 Prozent) automatisch gespeichert werden. Mehr als ein Drittel der Beschäftigten fühlt sich dadurch überwacht. Eine Verletzung der Privatsphäre wird jedoch von Beschäftigten deutlich seltener erlebt (11 Prozent).

Unterschiede ergeben sich zudem je nach beruflichen Merkmalen. So geben rund 45 Prozent der Beschäftigten in Helfer- und Anlerntätigkeiten sowie in fachlich ausgerichteten Tätigkeiten an, dass Daten und Informationen zu ihrer Arbeit gespeichert werden. Bei Beschäftigten mit hochkomplexen Tätigkeiten trifft dies auf 31 Prozent zu. Dabei empfinden vor allem Angestellte in Helfer- und Anlerntätigkeiten die automatische Datenspeicherung als Überwachung.

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass das digitale Monitoring mit einer schlechteren mentalen Gesundheit und einer geringeren Autonomie einhergeht. Neben Vorteilen, wie einer verbesserten Prozessoptimierung oder einer erhöhten Transparenz in der Leistungsbewertung, kann die automatische Datenspeicherung also auch neue Belastungen mit sich bringen und mögliche (vorhandene) berufliche Ungleichheiten verstärken.

Bewerbung:
Mit Social Media ins Abseits –
oder zum Traumjob

Der eigene Auftritt in sozialen Netzwerken kann der Türöffner zum Traumjob sein – oder alle Chancen zunichtemachen. Jedes sechste Unternehmen (16 Prozent) hat schon einmal Bewerberinnen oder Bewerber wegen ihres Social-Media-Profils eingestellt. Aber knapp jedes Fünfte (19 Prozent) hat auch schon einmal Kandidatinnen und Kandidaten aufgrund ihres Auftritts in sozialen Netzwerken aussortiert. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 854 Unternehmen aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Zum Hintergrund: Viele Unternehmen suchen Kandidatinnen und Kandidaten für offene Stellen inzwischen gezielt auf Social Media oder in Business-Netzwerken wie Xing oder LinkedIn, das morgen vor 20 Jahren gegründet wurde. Dieses sogenannte Active Sourcing nutzt jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent), vor einem Jahr waren es erst 12 Prozent. Insbesondere bei den größeren Unternehmen gehört Active­ Sourcing heute zum Standard.

Fast alle Unternehmen (97 Prozent), die auf Active Sourcing setzen, sehen sich dabei auf beruflich ausgerichteten Netzwerken um, rund jedes Zweite (52 Prozent) aber auch auf anderen wie Facebook, Twitter, Instagram oder Youtube. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei die fachliche Qualifikation (98 Prozent) sowie Äußerungen zum eigenen Unternehmen oder zu Wettbewerbern (94 Prozent). Zudem interessieren die Stationen im Lebenslauf (88 Prozent) sowie ganz allgemein Äußerungen zu Fachthemen (76 Prozent). 4 von 10 Unternehmen achten auf die Qualität der Kontakte (44 Prozent), die Anzahl der Kontakte spielt dagegen nur für 14 Prozent eine Rolle. Jeweils rund ein Drittel schaut sich Hobbys und private Aktivitäten (37 Prozent) sowie Fotos (35 Prozent) an. Rund jedes vierte Unternehmen (23 Prozent) will sich so auch ein Bild über die politischen Ansichten der Bewerberinnen und Bewerber machen.