Arbeiten Sie in einem Unternehmen, in dem man frei heraus sagen kann, was man denkt? In dem es auch mal möglich ist, dem Chef zu widersprechen? In dem es neben dem formal korrekten Dienstweg auch andere Möglichkeiten der Verständigung gibt? Glückwunsch zu einem solchen Arbeitgeber! Denn die Realität sieht meist anders aus.

Harscher Umgangston, böse Folgen

Maren F. hat oft Bauchschmerzen, wenn sie an den nächsten Morgen im Betrieb denkt. „Der Umgangston bei uns ist unfreundlich und ruppig. Der Chef lässt den Chef raushängen, wer nicht spurt, wird verbal massiv angegangen. Und wer es wagt, eine unsinnige Anordnung vorsichtig infrage zu stellen, wird abgekanzelt.“

Ein solcher Umgangston macht Mitarbeiter nicht nur tatsächlich krank an Leib und Seele, sondern schadet auch dem Unternehmen. Und das in vielfacher Weise: Der Krankenstand ist gleichmäßig hoch, die Motivation am Boden, die Fluktuation der Mitarbeiter steigt. Hinzu kommt, dass auch Lieferanten und Kunden das schlechte Betriebsklima spüren. Manch ein Kunde hat dem Unternehmen schon den Rücken gekehrt. So etwas spricht sich herum.

Wie sagt man es dem Chef?

Man ist niemals alleine – auch dann nicht, wenn man einen Vorgesetzten beispielsweise auf sein schlechtes Kommunikationsverhalten ansprechen möchte. Man findet garantiert Verbündete, vielleicht sogar auf Führungsebene. Natürlich vermeidet man den Fehler, den Chef mit einem Vorwurf unmittelbar zu konfrontieren.

Man beschreibt eher das Problem des nicht durch Offenheit geprägten Betriebsklimas (die Ursachen muss man nicht benennen) und versucht, den Chef ins Boot zu holen: „Lassen Sie uns doch mal schauen, ob wir da nicht was ändern können. Vielleicht müssen wir den Mitarbeitern nur zeigen, dass ein anderer Umgangston oft Wunder wirkt!“ Der Chef bezieht es also nicht zuerst auf sich, wird sich aber auch nicht ausschließen wollen.

Regeln der Kommunikation

Natürlich muss es gewisse Regeln der Kommunikation geben – das freie Wort ist nicht das ungezügelte oder freche und beleidigende Wort, sondern das wohl überlegte, sorgfältig abgewogene und sachlich richtige Wort. Um eine gute Gesprächskultur im Unternehmen aufzubauen, empfiehlt es sich, mit gutem Beispiel voranzugehen. Also nicht lange darüber reden, wie man redet, sondern reden. Folgende Dinge sind zu beachten:

1. Wenn Sie vorbereitet in ein Gespräch gehen

2. Wenn Sie spontan reagieren müssen