Haben Sie schon mal das Gefühl gehabt, die Kontrolle über Ihren Alkoholkonsum zu verlieren, oder wurden Sie von anderen darauf angesprochen?

Überschreiten Sie häufiger die Grenze eines risikoarmen Alkoholgenusses (Frauen nicht mehr als ein alkoholisches Getränk pro Abend, Männer nicht mehr als zwei, mindestens zwei alkoholfreie Abende pro Woche)?

Wir zeigen die Folgen eines übermäßigen Alkoholkonsums auf und geben Tipps zum risikoarmen Genuss.

 


Alkohol löst Probleme nicht, sondern verstärkt sie. Kurzfristig erhöht ein Alkoholrausch das Risiko für schwere Verkehrsunfälle, verändert die Wahrnehmung und steigert die Risiko- und Gewalt­bereitschaft. Langfristig besteht die Gefahr einer Alkoholabhängigkeit. Das Zellgift Alkohol schädigt bei übermäßigem Konsum Körper und Geist in vielerlei Hinsicht. Und auch auf sozialer Ebene gelangen nicht nur Betroffene selbst, sondern oft ganze Familien ins Abseits.

Bin ich suchtgefährdet?

Die Übergänge von einem risiko­armen Alkoholgenuss zu einer Alkohol­sucht sind fließend. Zu den ersten Anzeichen einer Sucht zählen Bluthochdruck, Zittern der Hände, unsicherer Gang, depressive Verstimmungen, Verschlechterung des Hautbilds. Eine Sucht wird diagnostiziert, wenn über einen längeren Zeitraum:

In Schwangerschaft und Stillzeit ist Alkohol absolut tabu: Schon geringe Mengen können Gehirn und Organe des Ungeborenen schädigen oder über die Muttermilch die gesunde Entwicklung des Babys beeinträchtigen.

Suchen Sie professionelle Hilfe, wenn Sie das Gefühl haben, allein Ihren Alkoholkonsum nicht auf ein normales Maß zu bringen. Erste Anlaufstelle kann die Hausarztpraxis sein.

Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum

Körperliche Ebene: Übergewicht; Leber- und Herzerkrankungen; Bluthochdruck; Krebserkrankungen; Impotenz; schlechtes Hautbild mit aufgedunsener und teigiger Haut; Nervenschäden mit Kribbeln, Zittern und Taubheit; eingeschränkte Hirnleistung mit Konzentrationsstörungen und verlangsamter Reaktionszeit; Schlafstörungen

Geistige Ebene: Depressive Verstimmungen oder Depressionen; Angststörungen; Wesensveränderungen mit beispielsweise erhöhter Gewalt- oder Risikobereitschaft

Soziale Ebene: Einsamkeit und Isolation; Rückzug aus allen sozialen Bindungen; Arbeitsunfähigkeit; Co-Abhängigkeit, bei der Familienmitglieder die Alkoholkrankheit wissentlich oder unwissentlich decken, auf diese Weise unterstützen und so selbst großen seelischen Belastungen ausgesetzt sind

Tipps: Alkoholkonsum reduzieren

Trinkgewohnheiten ändern: Durst immer mit Wasser löschen; Trinktempo verlangsamen; eine Runde aussetzen; nach jedem alkoholischen Getränk ein Glas Wasser trinken

Routinen ersetzen: Anstelle des Feierabendbiers Musik hören, einen Spaziergang machen, sich mit Freunden treffen, entspannen mit Yoga oder Sport, Hobbys pflegen

Nein sagen lernen: Wer Alkohol in Gesellschaft ablehnt, gilt schnell als Langweiler. Lehnen Sie dennoch höflich, aber bestimmt den angebotenen Alkohol ab, wenn Sie Ihren Konsum reduzieren wollen; liefern Sie gegebenenfalls eine Begründung wie „Morgen möchte ich fit sein“

Machbare Ziele setzen: Durst immer mit Wasser löschen; Trinktempo verlangsamen; eine Runde aussetzen; nach jedem alkoholischen Getränk ein Glas Wasser trinken

Gute Freunde in den Plan einweihen: So haben Sie Unterstützung und Hilfe

Sich die positiven Auswirkungen des Verzichts vor Augen führen: Übergewicht abbauen, mehr körperliche und geistige Fitness, mehr Spaß am Sex, ein geringeres Krankheitsrisiko, besserer Schlaf, schönere Haut